quarta-feira, 7 de abril de 2010

Im Regen

Es regnet. Es regnet als müsste sich der Regen selbst übertreffen. Als müsste er sich und uns beweisen, dass er größer und gewaltiger ist als wir und alles andere. Als würde er einfach alles bedecken und wegspülen können, was wir einmal aufgebaut haben.
Nun, seien wir ehrlich, schwer haben wir es ihm nicht gemacht. Die Häuser, die scheinbar ohne jeden Sinn und Verstand an Hänge gesetzt wurden sind doch keine Herausforderung für diesen oder andere Regen. All die Straßen, die jetzt unter Wasser stehen oder in denen sich Pfützen von der Größe eines Supermarktparkplatzes sammeln, haben wir die gebaut oder haben wir sie wohl eher nicht gebaut?
All die grünen Dächer, die ihn auffangen könnten. Wir haben sie nicht gebaut und tun es noch nicht. Stattdessen haben wir Swimmingpools auf unseren Dächern. Die vorher schon voll waren und jetzt überlaufen. Ironie? Nein. Ironie hilft ja auch nicht immer.
Wär ich der Regen, ich würde wohl müde lächeln.
Ich bin es aber nicht. Er lässt mich (ver-)zweifeln, weinen, sinnen, lächeln, lachen...er lässt uns alle fühlen. Und er hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Sonnenschein. Wir spüren ihn, sehen ihn und hören ihn. In meinem Zimmer, mit geschlossenen Augen und wenn auch mit Musik, sein Rauschen und Plätschern übertönt alles. Es regnet, und ich meine das ganz unpoetisch, in uns. Selbst wenn wir es nicht wollen. Ja, heute glaube ich wirklich, dass er den Sonnenschein in den Schatten stellt. Denn, das muss gesagt sein, Regen ist doch immer ein anderer. Vor drei Wochen, auf dem Land, fiel plötzlich ein lauer Sommerregen und wir schauten uns wortlos an, stiegen aus dem Auto und tanzten Barfuß auf warmer Erde. Jetzt jedoch verziehe ich meine Stirn in Falten und möchte doch nichts als mich unter der Bettdecke zu verkriechen. Aber ist der Regen anders, oder bin ich es? Na ja, die Antwort liegt ja auf der Hand.
So viele Gedanken kamen in den letzten Stunden, Tagen hervor. Aber letztlich konnte ich keinen halten. Nur die Gefühle blieben ganz klar. In der Erinnerung und im Jetzt. Und eines scheint mir sicher. Im Regen sind wir uns ganz nah. Als würde er weitersagen, uns zuflüstern, was wir in uns tragen, was wir teilen möchten...

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